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CO₂-Reduktion durch grünen Stahl und Remanufacturing

In der Nachhaltigkeitsstrategie der Schaeffler Gruppe nimmt die CO₂-Reduktion eine zentrale Rolle ein. Die Maßnahmen erfolgen in der eigenen Produktion und beim Zukauf von Energie, aber auch außerhalb der Motion Technology Company in der Wertschöpfungskette. Um dort den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren, geht Schaeffler unter anderem Kooperationen mit Zulieferern ein oder bietet Kunden die Aufbereitung bereits gelieferter Produkte an (Remanufacturing). Zwei Beispiele demonstrieren die Möglichkeiten.

Was sind CO₂-Emissionen in der Wertschöpfungskette?

Das „GHG Protocol Corporate Standard“ von 1998 kategorisiert die Treibhausgasemissionen von Unternehmen in drei Bereiche, sogenannte Scopes: Scope 1 steht für Emissionen, die aus dem Verbrauch von fossilen Brennstoffen im Betrieb freigesetzt werden, Scope 2 für solche, die Energielieferanten verursachen.

Scope 3 beschreibt indirekte CO₂-Emissionen, die in der Wertschöpfungskette, aber außerhalb des Unternehmens entstehen. Diese sind in vorgelagerte (Upstream) und nachgelagerte Emissionen (Downstream) unterteilt. Upstream-Emissionen werden auch Cradle-to-Gate (Wiege zum Tor) genannt, also solche, die vor der Herstellung eines Produkts stattfinden. Dem gegenüber steht Gate-to-Grave (Tor zum Grab) als anderer Begriff für Downstream-Emissionen, also jene, die ab dem Punkt anfallen, an dem das Produkt das Unternehmen verlässt.

Grüner Stahl aus Schweden

Um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen, fokussiert sich Schaeffler bei den Upstream-Emissionen konsequent auf die Dekarbonisierung seiner wichtigsten Werkstoffe wie etwa Stahl. Davon verarbeitet das Unternehmen an jedem Werktag weltweit mehr als 7.000 Tonnen. Um bei dessen Herstellung eine deutliche CO₂-Reduktion zu erreichen, kooperiert Schaeffler mit dem schwedischen Unternehmen H2 Green Steel (H2GS) – als strategischer Partner mit Eigenkapitalbeteiligung (100 Millionen Euro) und Abnahmevereinbarung. Nach Plan wird Schaeffler voraussichtlich ab 2026 jährlich 100.000 Tonnen nahezu CO₂-freien, mit Wasserstoff hergestellten grünen Stahl beziehen.

H2GS wurde 2020 gegründet und will bis 2030 fünf Millionen Tonnen Stahl pro Jahr produzieren. Der Betrieb des Werks im nordschwedischen Boden soll 2025 starten, gefolgt von einer Hochlaufphase 2026. Zum Werk gehört eine eigene Produktionsstätte zur Wasserstoffgewinnung. Im Vergleich zu konventionell erzeugtem Stahl, der über die Hochofenroute produziert wird, sinken die CO₂-Emissionen des von H2GS hergestellten grünen Stahls um bis zu 95 Prozent.

Aufbereitung von Wälzlagern reduziert emissionsreiche Neuproduktion

Mit der systematischen Aufbereitung, dem Remanufacturing von Wälzlagern, bietet Schaeffler seinen Kunden bereits seit Jahren einen wichtigen Service für nachhaltige Kreislaufwirtschaft an. Die Aufbereitung spart Ressourcen und führt zu einer CO₂-Reduktion. Dieser Service ist seit März 2022 in der Schaeffler Industrial Remanufacturing Services AG & Co. KG in Wuppertal gebündelt.

Für die Lageraufbereitung gibt es drei Möglichkeiten: Die Kunden können die Lager zu Schaeffler nach Wuppertal schicken und nach der Aufbereitung zurückerhalten. Alternativ erfolgen Demontage, Aufbereitung und Montage beim Kunden vor Ort durch Schaeffler-Mitarbeitende. Der Kunde hat aber auch die Option, sich von Schaeffler zertifizieren zu lassen und die Aufbereitung selbst vorzunehmen. Die Lageraufbereitung bedeutet eine deutliche CO₂-Reduktion, da gerade neue Innen- und Außenringe im Herstellungsprozess von Wälzlagern den größten Anteil der gesamten CO₂-Emissionen verursachen. Für die aufbereiteten Lager einer Walzenmühle können beispielsweise bis zu 90 Prozent der CO₂-Emissionen und 70 Prozent der Kosten im Vergleich zur Neuproduktion eingespart werden.

Oft werden neue Wälzlager eingebaut, obwohl die vorhandenen Lager durch eine fachgerechte Aufbereitung wieder in einen neuwertigen Zustand versetzt werden könnten.
Oft werden neue Wälzlager eingebaut, obwohl die vorhandenen Lager durch eine fachgerechte Aufbereitung wieder in einen neuwertigen Zustand versetzt werden könnten.

Die Ziele von Schaeffler zur CO₂-Reduktion folgen wissenschaftlichen Empfehlungen

Die Nutzung und Eigenerzeugung von Grünstrom ist ein wichtiges Element bei der Erreichung der Nachhaltigkeitsziele.
Die Nutzung und Eigenerzeugung von Grünstrom ist ein wichtiges Element bei der Erreichung der Nachhaltigkeitsziele.

Die eigene Produktion (Scope 1 und 2) soll bereits ab dem Jahr 2030 klimaneutral sein, bis 2025 sollen bereits 75 Prozent der Produktionsemissionen vermieden werden. Die in der Lieferkette entstehenden Emissionen der Vorprodukte und Rohstoffe (Scope-3-upstream) werden bis 2030 um 25 Prozent reduziert. Schaeffler verfolgt das Ziel, auch in diesem Bereich ab 2040 Klimaneutralität zu erreichen. Die „Science Based Targets initiative“ (SBTi) hat die diese Klimaziele klassifiziert und untersucht. Mit dem Ergebnis, dass diese im Einklang mit den Zielen des Pariser Abkommens sind und damit das übergeordnete Ziel unterstützen, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.

Die Ziele sind im Sinne der SBTi wissenschaftlich fundiert und bieten somit einen klar definierten Weg zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Die SBTi ist eine gemeinsame Initiative der Umweltorganisation CDP, des Global Compact der Vereinten Nationen, des World Resources Institute (WRI) und des World Wide Fund for Nature (WWF). Seit 2015 unterstützt sie Unternehmen dabei, Emissionsreduktionsziele im Einklang mit der Klimawissenschaft und den Zielen des Pariser Abkommens festzulegen.

Dezember 2023

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