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Sebastian Steudtner jagt mit Schaeffler-Technologie die ultimative Welle

Wer Wellen von 50 Metern Höhe reiten will, braucht nicht nur eine ganze Menge Mut und Können, sondern auch ein Surfboard-Design, das seinesgleichen sucht. Big Wave Surfer Sebastian Steudtner hat in Schaeffler den perfekten Technologiepartner für seine „Mission Wave Alpha“ gefunden. Dabei sind es Oberflächentechnik und -beschichtung, die den Unterschied machen – und Rekorde ermöglichen sollen, die bisher undenkbar schienen.

Sebastian Steudtner: Neues Board im Arm, die nächsten Wellen im Blick.
Sebastian Steudtner: Neues Board im Arm, die nächsten Wellen im Blick.

Eine 26 Meter hohe Welle baut sich hinter Dir auf. Alles, was Dich von ihr trennt, sind ein paar Meter Luftlinie und Dein Surfbrett. Du nimmst Geschwindigkeit auf. Dein Herz klopft. Schneller und schneller gleitest Du über das Wasser, bis Dich die Riesenwelle schließlich erreicht. Ihr Schatten ist schon über Dir. Doch Du bist schneller. Entkommst ihr, ehe sie tosend über Dir zusammenbricht.

Dein erster Gedanke? Du hast den Weltrekord! Dein zweiter? Jetzt willst Du eine Welle reiten, die doppelt so hoch ist. 50 Meter soll sie sein! Aber ist das überhaupt machbar?

Schaeffler ist Technologiepartner für Steudtners Rekordversuche

Diese Frage ist es, die zur Zusammenarbeit von Sebastian Steudtner und Schaeffler führte. Steudtner ist in der Welt der Big-Wave-Surfer kein Unbekannter. Spätestens mit seinem Weltrekord, als er im portugiesischen Nazaré eine 26,21 Meter hohe Welle – was der Höhe des Brandenburger Tors entspricht – bezwang, machte er auch außerhalb der Surf-Szene von sich reden.

Schaeffler auf der anderen Seite hat jahrzehntelange Erfahrung als führender Anbieter in Oberflächentechnik und Beschichtungen. Hier bringt das Unternehmen als Premium-Partner sein umfassendes Know-how von funktionalen Oberflächen und Beschichtungen für automobile und industrielle Komponenten und Systeme ein. Darüber hinaus besitzt die Unternehmensgruppe ein weites Forschungsnetzwerk, das sich auch für den maritimen Bereich nutzen lässt. Schaeffler ist als technologischer Vorreiter in der Lage, individuelle Beschichtungslösungen für spezielle Anforderungen maßzuschneidern – wie für Surfboards. Die Komplexität, eine derart hohe Welle zu bezwingen, macht Steudtner und Schaeffler zu echten Pionieren der Bewegung, die Nachhaltigkeit als Verpflichtung ansehen und das Streben nach technologischer Exzellenz teilen.

Schaeffler stellt Sebastian Steudtner mehrere Board-Varianten für seine Testfahrten zur Verfügung.
Schaeffler stellt Sebastian Steudtner mehrere Board-Varianten für seine Testfahrten zur Verfügung.

Heute unterstützt Schaeffler als Technologiepartner Sebastian Steudtner im Rahmen seines Projekts „Mission Wave Alpha“ noch größere Wellen zu surfen und mit seinen Kompetenzen im Bereich der Oberflächenbeschichtung neue Rekorde zu erzielen. Dabei dringt der Rekord-Surfer in Bereiche vor, in denen herkömmliche Surfboard-Designs schlichtweg nicht mehr ausreichen.

Oberflächenbeschichtung als Schlüsseltechnologie

Sebastian Steudtner begutachtet vor den Tests das neue Surfboard.
Sebastian Steudtner begutachtet vor den Tests das neue Surfboard.

Als Sebastian Steudtner die Rekordwelle von Nazaré ritt, beschleunigte der Big-Wave-Weltmeister auf etwa 80 km/h. Für seine „Mission Wave Alpha“, bei der er eine Wellenhöhe von 40 bis 50 Metern anstrebt, sind noch höhere Geschwindigkeiten nötig. Diese aber sind nur mit dem Einsatz modernster Beschichtungsverfahren und -materialien sowie durch Anpassungen an der Areo- und Hydrodynamik möglich.

Schaeffler prüft dabei ausgewählte Beschichtungsoptionen in enger Abstimmung mit dem Technologie-Team von Sebastian Steudtner. Auch Oberflächenenergien, wie den wasserabweisenden Lotus-Effekt, testet Schaeffler auf ihre Einsatzfähigkeit. Insgesamt bietet das Unternehmen in der Partnerschaft einen ganzen Ingenieursbaukasten an, um die Betriebsbedingungen des Boards zu simulieren. Der Baukasten reicht von Datenerfassung per Messtechnik über das Modulieren durch Computersimulation anhand von Fluid-Studien bis zum übergreifenden Experten-Netzwerk, um die interdisziplinäre Arbeit mit dem Sportler voranzubringen. So werden in enger Zusammenarbeit Schaeffler und Sebastian Steudtner die Technologisierung des Big-Wave-Surfens mit innovativen Lösungen vorantreiben.

Der Austausch des Schaeffler-Projektteams mit dem Technik-Team von Sebastian Steudtner erfolgt sowohl digital als auch persönlich. Sebastian hat unter anderem Labore der Unternehmenszentrale in Herzogenaurach besucht, ebenso wie das Schaeffler-Werk in der portugiesischen Stadt Caldas da Rainha.

Vom Schaeffler-Labor auf den Ozean

Wie die Board-Tests konkret aussehen, wenn sie aus den Schaeffler-Laboren auf das Wasser verlagert werden, zeigte sich Ende März 2023 in Nazaré. Der portugiesische Küstenort ist für die höchsten Wellen der Welt bekannt und zieht jedes Jahr zahlreiche Top-Surfer an.

Noch im Hafen wurden die von Schaeffler beschichteten Boards für die Fahrversuche des Weltrekordlers vorbereitet. Nach der Montage der Finnen und Fußschlaufen zog ein Jetski Steudtner in die Wellenzone vor den Leuchtturm Nazarés, wo er die neuen Surfboard-Designs ausgiebig testete. Wieder an Land, berichtete der Extremsportler von spürbaren Unterschieden im Vergleich zu seinen bisherigen Boards. Die Oberflächenbeschichtung zeigte Wirkung und fühlte sich im Wasser laut Steudtner deutlich leichtgängiger an.

Da die Wellen in Nazaré während des Tests jedoch verhältnismäßig niedrig waren, werden weitere Highspeed-Versuche in heimischen Gefilden durchgeführt. Auf dem Wolfgangsee finden sogenannte geschleppte Fahrten statt, die jene Geschwindigkeiten simulieren, die bei einer Rekordwelle erreicht werden. Diese Fahrten sind besonders wichtig, da die geringste Oberflächenreibung eben genau während der Speed-Phase benötigt wird. Der Grund: Während dieser Phase wird viel Druck über den vorderen Fuß auf das Board ausgeübt, so dass circa 70 Prozent der Oberfläche im Wasserkontakt sind.

Elemente wie Fußschlaufen und Finnen werden erst kurz vor dem Einsatz an den Boards angebracht.
Elemente wie Fußschlaufen und Finnen werden erst kurz vor dem Einsatz an den Boards angebracht.

Neuer Boardtyp für die Riesenwelle

Und selbst damit ist die Entwicklung nicht abgeschlossen. Denn die Oberflächenbeschichtung wurde in Nazaré noch mit Steudtners bisherigen Boardformen getestet. Für den eigentlichen Rekordversuch erhält er auch einen neuartigen Boardtyp, der durch Strömungssimulationen, sogenannten CFD-Analysen, optimiert sein wird. Zusätzlich zur perfekten Beschichtung steigert dies das Geschwindigkeitspotential auf dem Wasser weiter.

Ende Mai 2023 stellt Sebastian Steudtner gemeinsam mit Schaeffler sein neues Board Design vor. Schon heute steht fest: Es verfügt über die wohl fortschrittlichste Oberflächenbeschichtung, mit der jemals ein Board die Riesenwellen von Nazaré in Angriff genommen hat. Ob aber auch ein neuer Weltrekord gelingt? Dies liegt nicht zuletzt in der Hand von Wind, Strömung und Wetter – denn sie entscheiden über die Wellenhöhe. Sebastian Steudtner wird bereit sein.

Mai 2023

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