Extraschub fürs Rad
Volle Fahrt voraus mit halber Muskelkraft – das Pedelec oder auch E-Bike macht’s möglich. Räder mit Elektromotor machen nicht nur Spaß, sie erweitern den Aktionsradius und entlasten die Umwelt – kein Wunder, dass sie rund um den Globus ein Mobilitäts-Verkaufsschlager sind.
Pedelecs erobern den Markt
Wofür die elektromobile Autowelt seit Jahren kämpft , haben Zweiräder längst vollzogen: den Wandel zur hybriden Fortbewegung. Pedelecs sind mittlerweile ein alltägliches Bild im Straßenverkehr – egal ob in München, Peking oder Tel Aviv. In Deutschland wuchs die Zahl der E-Bikes zuletzt um rund 400.000 pro Jahr, 2014 übersprang der Bestand erstmals die 2-Millionen-Grenze. Eine erstaunliche Zahl. Aber ein Klacks, wenn man nach China schaut. Dort sind schon jetzt 120 Millionen E-Bikes im Einsatz – Tendenz auch dort stark steigend.
Länderunabhängig ist Mobilität ein Stück lieb gewonnene Freiheit. Das Fahrrad spielt dabei seit jeher eine bedeutende Rolle, denn es ist unkompliziert und für beinahe jedermann erschwinglich. Mit der Entwicklung des Pedelecs hat sich das Einsatzspektrum des Fahrrads noch einmal erweitert. Der Elektromotor macht das Rad vielseitiger und erhöht seine Akzeptanz als Alltags- und Freizeitgefährt auch bei weniger sportlich ambitionierten Mitmenschen. Pedelecs brauchen keine Stromzapfsäule (die Steckdose zu Hause oder im Büro reicht aus) und sie sind auch dann noch zu bewegen, wenn der Akku leer ist. Und: Wer radeln kann, kann mit minimaler Umgewöhnung auch Pedelec fahren.
Der perfekte Begleiter im urbanen Verkehrsgetümmel
Moderne Akkutechnologie auf Lithium-Basis und bürstenlose Elektromotoren mit hohem Wirkungsgrad ermöglichen heute Reichweiten zwischen 40 und gut 100 Kilometern. Dabei ist der Energieverbrauch konkurrenzlos niedrig: Eine Akkuladung kostet durchschnittlich weniger als 20 Cent. Und mit seinem weitgehend ökologischen Antrieb – neben dem bisschen elektrischen Strom verbraucht das Pedelec nur Muskelkraft – liegt es voll im grünen Trend.
Gleichzeitig haben Pedelecs ihr Seniorenimage abgelegt. Galten sie bis vor Kurzem noch als Mobilitätskonzept für die Generation 60 plus, werden die Räder immer schicker und technisch ausgefeilter. Damit ist das Pedelec eine echte Alternative für viele Autofahrten – gerade im urbanen Verkehrsgetümmel. Zwischen Abfahrt und Ankunft liegen dort meist nur wenige Kilometer, die Durchschnittsgeschwindigkeit erreicht mit dem Auto nur etwa 30 km/h.
Rechnet man Parkplatzsuche und Fußwege zum eigentlichen Ziel mit ein, reduziert sich die Durchschnittsgeschwindigkeit noch einmal drastisch. Mit dem Pedelec sind diese Strecken locker in der gleichen Zeit zu schaffen. Ein weiterer Pluspunkt: Sie beanspruchen wenig Parkraum. Damit ist das Elektro-Velo der perfekte Begleiter für eine urbane Mobilität – insbesondere in chronisch smog- und staubelasteten Mega-Metropolen.
Lagerkompetenz für Pedelecs
Schaeffler hat jahrzehntelange Erfahrung in der Entwicklung und Fertigung von Fahrradlagern. Seit Friedrich Fischer vor über 130 Jahren die industrielle Herstellung von Kugellagern entwickelt und damit den Grundstein für die moderne Wälzlager-Technologie gelegt hat, werden Wälzlager der Marke FAG in Fahrrädern eingesetzt.
Schaeffler liefert unter den Marken INA und FAG zahlreiche Präzisionskomponenten für Fahrräder. Neben Tretlagern sind dies Lagerlösungen für Naben, Steuerkopflager sowie Lager und Dichtungen für Getriebenaben. Zum Produktspektrum gehören auch extrem leistungsfähige Speziallager für Rennräder, wie z.B. FAG Cronitect-Hybrid-Lager.
Automatisch im optimalen Gang
Schaeffler hat 2014 eine innovative Neuheit für Fahrräder präsentiert: die automatische Schaltung FAG-VELOMATIC. Ob bergauf, bergab oder auf flacher Strecke, mit einem konventionellen Rad, mit Ketten- oder Nabenschaltung oder einem E-Bike – die FAGVELOMATIC berechnet auf Basis von Trittfrequenz, Kraft , Radgeschwindigkeit und Neigung immer den optimalen Gang und den perfekten Schaltzeitpunkt. Das garantiert exzellenten Fahrkomfort bei maximaler Flexibilität. Dazu zählt auch ein manueller Modus, der bei Bedarf eingesetzt werden kann. Dank offener Standards ist die Schaltung kompatibel zu jedem Fahrradtyp und jedem Antrieb.
Verschiedenste E-Bikes für jeden Einsatzzweck
Rund um den Globus haben die meisten Fahrradhersteller mittlerweile eine breite E-Bike-Palette im Programm. Der Kunde hat die Wahl zwischen elektrisch unterstützten Trekkingrädern, City- und Mountainbikes, Tiefeinsteigern sowie Transport-, Falt- oder Dreirädern. Ein Nischendasein fristen derzeit noch die bis 45 km/h schnellen S-Pedelecs, die für Pendler mit längeren Anfahrtswegen außerhalb geschlossener Ortschaften eine echte Alternative zum Auto sind.
Ob bis 45 km/h schnelles S-Pedelec oder normales E-Bike: Bei der Positionierung des Motors haben Konstrukteure die Qual der Wahl. So gibt es Nabenmotoren in Vorder- oder Hinterrad sowie mittig verbaute Tretlagermotoren. Standard sind mittlerweile Motorsteuerungen mit Drehmomentsensoren: Je stärker man in die Pedale tritt, desto mehr unterstützt der Motor. Darüber hinaus kann der Fahrer die maximale Motorleistung in mehreren Stufen (zwischen 50 und 250 Watt) am Lenker einstellen. Displays mit Informationen zu Fahrstrecke und verbleibender Reichweite, Fitnessfunktion und integriertem Navigationssystem ergänzen das Sorglos-Paket. Weil das zusätzliche Gewicht und die höhere Antriebsdynamik die Stabilität und das Fahrverhalten negativ beeinflussen können, wurden steifere und schwerere Rahmenkonstruktionen nötig. Dass Pedelecs meist deutlich über 20 Kilo wiegen, ergibt sich also nicht nur aus den zusätzlichen Antriebskomponenten. Ihr Antrieb macht das hohe Gewicht jedoch mehr als wett.