Digitale Logistik: Dieser Würfel lässt alles rundlaufen
Jedes Jahr verschickt Schaeffler Hunderttausende Warensendungen per Schiff, Bahn, Flugzeug und Lkw rund um die Welt. Etwa 20.000 Standardcontainer verschifft das Unternehmen in einem Jahr – das entspricht der Kapazität eines Container-Frachters der aktuell größten Schiffsklasse. Doch welches Transportmittel und welche Transportroute ist am preisgünstigsten, zuverlässigsten und schnellsten? Und dabei möglichst klimaneutral? Bisher mussten die Logistik-Mitarbeitenden zur Ermittlung auf unterschiedliche Daten und Tools zurückgreifen. Das ist seit 2021 vorbei. Viele dieser Aufgaben erledigt nun der Transportation Data Cube (TDC).
Suche nach dem besten Transportweg
Der Transportation Data Cube von Schaeffler findet die besten Transportwege – egal ob zu Wasser, auf der Schiene oder in der Luft.
Der Transportation Data Cube ist so etwas wie der Zauberwürfel der Logistik. Ein Würfel, den Schaeffler selbst entwickelt hat. Das digitale Logistik-Tool filtert aus Milliarden von Daten diejenigen, die die Mitarbeitenden für die Bestimmung des jeweils optimalen Transportwegs benötigen.
Um den idealen Transportweg herauszufinden, ist die Analyse von Tausenden von Daten notwendig. Diese Daten stammen von etwa 20 verschiedenen Logistikdienstleistern. Und von Schaeffler selbst. Allein bei Schaeffler fallen angesichts von mehr als 70 internationalen Standorten, mehreren Tausend Zulieferern und Kunden mehrere Hunderttausend Daten an – hier von einer komplexen Aufgabe zu sprechen, klingt fast etwas untertrieben.
Und jetzt kommt die digitale Logistik ins Spiel: Die Auswertung der Daten übernimmt der Transportation Data Cube. Er sucht automatisiert nach den weltweit preisgünstigsten, zuverlässigsten und schnellsten Transportrouten zu Wasser, auf der Schiene und in der Luft.
Ein Faktor, der in letzter Zeit eine immer stärkere Rolle spielt, sind Störungen innerhalb der globalen Verkehrsströme, wie der im Frühjahr 2021 blockierte Suezkanal. Warnungen vor solchen Auffälligkeiten fließen von dem externen Dienstleister Everstream ein. Durch den Transportation Data Cube können relevante Störungen erkannt und Ausweichmöglichkeiten unter Berücksichtigung ausgewählter Kriterien identifiziert werden. Kriterien können Liefertermine, aber auch Kosten und CO2-Faktoren sein.
Daten auswerten leicht gemacht
Die mit dem Transportation Data Cube gewonnenen Daten bilden die Basis für zahlreiche Features, darunter eine detaillierte CO2-Berechnung und ein digitales Abbild aller Logistikrouten von Schaeffler. Die komplexen Analysen stellt das digitale Logistik-Tool über eine intuitiv bedienbare Oberfläche im Intranet zur Verfügung. Hier können die Mitarbeitenden sich zudem genau über den Status und Standort der jeweiligen Sendung informieren. Ähnlich wie bei jeder privaten Bestellung – nur dass es sich bei Schaeffler in der Regel nicht um kleine Päckchen handelt, sondern zum Beispiel um große Container.
Der Transportation Data Cube bündelt Daten für vielfältige Zwecke:
- Berechnung der Frachtkosten
- Preisverhandlungen mit Logistikdienstleistern
- Bereitstellung erweiterter Sendungsdaten von Logistikdienstleistern
- Leistungsbeurteilung von Logistikdienstleistern
- Unternehmensweite Nutzung laufend gepflegter Stammdaten
- CO2-Berechnung
Der Transportation Data Cube ist einfach zu bedienen und kann unter anderem Frachtkosten und den CO2-Fußabdruck von Sendungen berechnen.
Logistik: Digital analysierte Daten reduzieren den Emissionsausstoß im Transportwesen
Durch den integrierten Carbon Emission Calculator können die CO2-Emmissionen der Transportwege in die Planung mit einfließen.
Galten bis vor Kurzem Kosten, Laufzeiten und Erreichbarkeiten als führende Einflussparameter, wird zunehmend die Höhe der CO2-Emissionen zum entscheidenden Faktor bei der Bewertung unterschiedlicher Transportwege. Schließlich will Schaeffler bis 2040 entlang seiner gesamten Lieferkette klimaneutral wirtschaften. Um das zu erreichen, ist es wichtig zu wissen, wer wo wie viel CO2 verursacht. Dabei hilft der Transportation Data Cube. Er kennt für alle Logistikrouten die entsprechenden CO2-Emissionen und ersetzt die bisher aufwendigen manuellen Berechnungen.
November 2022