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Ursprünge der Unternehmerfamilie Schaeffler

Dr. Wilhelm und Dr.-Ing. E.h. Georg Schaeffler, die Gründer der heutigen Schaeffler Gruppe, stammen aus einer Unternehmerfamilie mit einer bewegten Geschichte zwischen Lothringen, dem Saarland, dem Rheinland, Oberschlesien und Franken.

Urgroßeltern und Großeltern: Landwirte und Weber

Der Leineweber Johann Sebastian Scheffler, wie sich die Familie ursprünglich schreibt, und seine Frau Barbara leben in Neustadt am Kulm südöstlich von Bayreuth. Das Weberhandwerk und die Landwirtschaft können die große Familie mit ihren vier Töchtern und drei Söhnen gut ernähren. Dem 1865 geborenen Georg Jakob Schaeffler – Vater von Wilhelm und Georg Schaeffler – ist diese Welt zu eng. Also macht er sich auf die Wanderschaft.

Nach dem Besuch der Ackerbauschule im mittelfränkischen Triesdorf, Volontariaten auf großen Gütern in der Rüsselsheimer Weingegend und der Ableistung seines Militärdienstes bei der preußischen Armee führt der Weg Georg Jakob Schaeffler nach Lothringen, das seit 1871 zu Deutschland gehört. Als Verwalter des 70 Kilometer von Metz entfernten Guts Marimont macht er sich rasch als Landwirt einen Namen.

1905 heiratet Georg Jakob Schaeffler Anna Carolina Weissmann, die Tochter des Stadtrats und „Hofschlächtermeisters“ Wilhelm Weissmann. Ihre Mitgift und das beachtliche Vermögen, zu dem es Georg Jakob Schaeffler in den kommenden Jahrzehnten als einer der erfolgreichsten Gutsverwalter seiner Zeit bringen wird, bilden den Grundstock für die Unternehmerlaufbahn ihrer Söhne Wilhelm und Georg Schaeffler.

Wechselvolle Zeiten

Als Elsass-Lothringen nach Ende des Ersten Weltkriegs im Oktober 1919 wieder an Frankreich zurückfällt, endet auch die Geschichte der Familie auf der Domaine de Marimont. Das nächste Kapitel wird im Saarland geschrieben. Dort bewirtschaftet Georg Jakob Schaeffler bis zum Herbst 1930 den Baltersbacher Hof, danach für sechs Jahre Haus Furpach. Im November 1938 zieht die Familie nach Köln. Die Stadt am Rhein bildet für einige Jahre ihren Lebensmittelpunkt.

Lehrjahre von Wilhelm und Georg Schaeffler

Die beiden Töchter und die Söhne von Georg Jakob und Anna Carolina Schaeffler werden in Lothringen geboren, Wilhelm am 3. April 1908 und Georg am 4. Januar 1917. Der Ältere schreibt sich nach dem Abitur und praktischen Erfahrungen unter anderem bei der Neunkirchener Eisenwerk AG 1928 an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln im Fach Volkswirtschaft ein.

Nach einem Auslandssemester an der Sorbonne in Paris legt Wilhelm Schaeffler 1931 in Köln seine Prüfung zum Diplomkaufmann ab, geht danach erst zur Kölner Treuhand-Gesellschaft, 1933 dann zur Treuhand Vereinigung AG in Dresden und wechselt schließlich am 1. September 1935 in das Industriebüro der Dresdner-Bank-Zentrale nach Berlin. In dieser Zeit lässt sich Wilhelm Schaeffler einige Zeit beurlauben, um Ende 1937 an der Universität Köln seine Doktorprüfung abzulegen.

Georg Schaeffler verbringt seine Schulzeit im Saarland, geht nach dem Abitur 1936 zunächst zum Arbeits-, dann zum Wehrdienst und immatrikuliert sich 1938 wie zuvor sein Bruder Wilhelm an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Köln. Mit dem deutschen Überfall auf Polen am 1. September 1939 brechen für ihn wie für die meisten seiner Generation unberechenbare Zeiten an.

Die Jahre von 1940 bis 1946


Die Inhalte basieren auf der Forschung von Prof. Dr. Gregor Schöllgen (Publikation „Schaeffler. Biographie einer Familie und ihres Unternehmens“, München 2021).

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